Wenige Kilometer vom Hintertuxer Gletscher entfernt, arbeitet ein äußerst leistungsfähiges Heutrocknungssystem. Dieses System sichert eine hohe Heuqualität und ist beinahe witterungsunabhängig!

Stefan Mader ist mit seiner produzierten Heuqualität sichtlich zufrieden.

Stefan Mader ist Biolandwirt und Unternehmer! Als Unternehmer betreibt er in der Touristenregion einige Ferienhäuser sowie Sportfachgeschäfte. Zu Spitzenzeiten koordiniert er 38 Mitarbeiter. Sein Biobetrieb ist für ihn Energiequelle, Rückzugspunkt und gleichzeitig Leidenschaft. Sein Biobetrieb in Hintertux liegt auf einer Seehöhe von ca. 1500 m.
Dort produziert er Bio-Heumilch die täglich frisch von der ErlebnisSennerei Zillertal abgeholt und verarbeitet wird. Den Sommer verbringen seine 13 Milchkühe gemeinsam mit weiterem Lehnvieh auf der Alm. Aufgrund der hohen Inhaltsstoffe (Fett und Eiweiß) erwirtschaftet der Bio-Heumilchbetrieb 59 Eurocent brutto pro Liter Milch (Stand: August 2018). Stefan hat auf seinem Betrieb einen Mitarbeiter angestellt. Dieser betreut die Kühe über das ganze Jahr und ist im Sommer auf der Alm. Im Sommer ist die Heuarbeit aber Chefsache. Stefan hat diese Arbeit mittlerweile sehr stark optimiert.

Der LASCO Heukran mit vollverglaster Kabine. Die Filteranlage reduziert den Staub um fast 100%.

Bereits 2008 entstand ein neuer Stall mit Heubergehalle samt Heubelüftung mit zwei Heuboxen und einem Fassungsvermögen von je 420 m3. Für eine Heubelüftung entschied sich Stefan, da in der Vergangenheit Wetterkapriolen immer wieder für Probleme und Stress bei der Heuernte gesorgt haben. So wurde eine Dachabsaugung für die Heubelüftung geplant und umgesetzt. Zusätzlich wurde die Biomasse-Heizung als zusätzliche Wärmequelle integriert. Dies geschah indem ein Warmwasser-Wärmetauscher vor dem Heutrocknungslüfter platziert wurde. In der Praxis zeigte sich allerdings, dass der Warmwasser-Wärmetauscher aufgrund des Betriebsstandorts (Gletscher, Seehöhe) überfordert war.

Ein Trick: Mittels PVC-Vorhang trennt Stefan die Trocknung zum übrigen Stall.

Da die Dachabsaugung nur am Tag und hier nur bei schönem Wetter ausreichend Wärme für die Trocknung lieferte, machte sich Stefan auf die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten und entschied sich letzten Endes für einen LASCO Luftentfeuchter. Der neu angeschaffte Luftentfeuchter ermöglicht jetzt ein 100%iges Kreislaufsystem. Somit wird die mit Wasser gesättigte Luft nicht nach Außen geführt, sondern durch den Luftentfeuchter recycelt, also entfeuchtet und wieder angewärmt. Dies funktioniert ganz ähnlich dem Funktionsprinzip einer Wärmepumpe.
Der Warmwasser-Wärmetauscher ist nach wie vor im Einsatz und erwärmt die Luft zusätzlich. Damit entstehen Trocknungstemperaturen von bis zu 38°C. Die Dachabsaugung kommt nur mehr bei heißen und trockenen Sommertagen zum Einsatz. Ein Trick: Mittels PVC-Vorgang trennt Stefan die Trocknung zum übrigen Stall. Damit muss nicht das ganze Gebäude aufgewärmt werden. Neben dem Luftentfeuchter wurde auch ein neuer Heukran angeschafft. Dank der vollverglasten Kabine und der serienmäßigen Filteranlage ist die Staubeinwirkung in der Kabine um fast 100% reduziert. Das Trocknen von Heu ist ein Handwerk, zeigt sich Stefan Mader überzeugt. Denn die beste Technik bleibt wirkungslos wenn beispielsweise der Heustock „zu“ macht oder sich Luftkanäle bilden. Eine genaue Beschickung und ständige Heustockkontrolle sieht er als unabdingbar für den Trocknungserfolg. Die Mehrarbeit die durch die Heutrocknung entsteht, kompensiert er, indem er sich einen Wendevorgang bei der Heuernte einspart. Darüber hinaus spart er ca. 20% Tierarztkosten. Die Fruchtbarkeit ist hingegen gestiegen. Ebenso die Inhaltsstoffe wie Fett und Eiweiß. Kraftfutter kann Stefan dagegen einsparen!

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